Page 11 - Kompass Landshut 2023
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 Höchstleistungen und Glücksmomente
Positiver und negativer Stress wirken sich ganz unterschiedlich auf unseren Organismus aus. Eu- stress wirkt motivierend und hilft uns, Aufgaben zu meistern und Höchstleistungen zu erbringen. Denn positive Stresssituationen führen dazu, dass das Gehirn Endorphine, also Glückshormone aus- schüttet. Dadurch empfinden wir Freude oder werden sogar richtig euphorisch. Und das hilft uns, in manchen Situationen sogar über uns hi- nauszuwachsen – beispielsweise beim Sport oder wenn wir uns einer Aufgabe widmen, die uns so richtig fesselt und herausfordert.
Aber Vorsicht: Auch positiver Stress ist Stress für den Körper. Und die erhöhte Leistungsfähigkeit,
die wir durch Eustress erreichen, hält nur über einen gewissen Zeitraum an. Dann braucht der Körper wieder Ruhe, um sich von den Höchstleis- tungen zu erholen. Sonst besteht die Gefahr, dass der positive Stress in negativen umschlägt. Des- halb sollten auch Eustress-Phasen nicht zu lange andauern.
Negativer Stress kann krank machen
Wenn wir uns einer Aufgabe oder Situation nicht gewachsen fühlen, blockiert, ängstlich oder über- fordert sind, empfinden wir die negative Form des Stresses, den Distress. Dieser entsteht zum Beispiel durch Sorgen, Zukunftsängste, die Fülle an Aufga- ben in Beruf und Familie, aber auch durch die stän- dige Erreichbarkeit im Zuge der Digitalisierung.
Distress wirkt sich negativ auf Körper und Psyche aus. Wer über einen längeren Zeitraum hinweg mit negativem Stress zu kämpfen hat, leidet häu- fig unter Symptomen wie Nervosität, innerer Un- ruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, Gereiztheit sowie Unzufriedenheit bis hin zur De- pression oder zum Burnout. Außerdem kann Dau- erstress Allergien auslösen und das Immunsystem schwächen.
Umgang mit negativem Stress
Wie wir mit Stress umgehen, ist individuell unter- schiedlich. Manche Menschen fühlen sich schnel- ler überfordert, andere sind belastbarer und kom- men besser mit Stress zurecht. Stress abzubauen, kann man aber lernen. Zum Beispiel mit Autoge- nem Training oder gezielten Entspannungstech- niken.
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