Page 9 - KOMPASS Rosenheim 2024
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munreaktion des Körpers. Dazu gehören etwa die B-Lymphozyten, die Granulozyten oder die Mono- zyten.
Abwehr von innen
Knochenmark und Thymus gehören zu den soge- nannten primären lymphatischen Organen. Dort werden aus Stammzellen die Lymphozyten ge- bildet und dann über das Blut zu den sekundären lymphatischen Organen transportiert, also zu den Lymphknoten, den Mandeln, zur Milz, in die Lun- ge oder das Lymphgewebe im Magen-Darm-Trakt. Dort vermehren sich die Lymphozyten, reifen wei- ter und lernen, auf einen Krankheitserreger zu rea- gieren. Die so entstandenen Abwehrzellen werden bei Bedarf durch den Lymphfluss schnellstmög- lich und in großer Menge dorthin geleitet, wo sie gebraucht werden. Dass unsere Abwehr aktiv ist, merken wir manchmal an geschwollenen Man- deln oder Lymphknoten. Das ist ein Zeichen dafür, dass unser Immunsystem fleißig bei der Arbeit ist.
Wie werden Erreger vom Immunsystem erkannt?
Aktiviert wird das Immunsystem, wenn es mit so- genannten Antigenen in Kontakt kommt, also mit körperfremden Stoffen oder Substanzen. Zu die- sen Stoffen zählen auch die Eiweiße auf der Ober- fläche von Viren, Bakterien oder Pilzen. Docken diese Antigene an spezielle Rezeptoren der Ab- wehrzellen an, laufen in den Zellen unterschied- liche Prozesse ab und die Informationen über einen Krankheitserreger werden abgespeichert. Kommt es erneut zu einem Kontakt mit dem An- tigen, werden diese Informationen sofort wieder abgerufen und das Abwehrsystem in Gang ge- setzt. Auch die Zellen des Körpers besitzen solche Oberflächeneiweiße. Diese bekämpft das Immun- system normalerweise nicht. Manchmal aber rea- giert unser Abwehrsystem irrtümlich auf körperei- gene, gesunde Zellen, stuft sie als fremd ein und versucht sie unschädlich zu machen. In diesem Fall spricht man von einer Autoimmunreaktion.
Angeborenes und erworbenes Immunsystem
Unser Immunsystem verfügt über zwei unter- schiedliche Abwehrmechanismen: die angebore- ne oder auch unspezifische Immunabwehr und die erworbene oder spezifische Immunabwehr. Beide Systeme sind eng miteinander verknüpft.
Das angeborene Immunsystem richtet sich gegen alle unerwünschten Eindringlinge und Erreger. Es bekämpft Schadstoffe oder Keime, die beispiels- weise über die Haut oder das Verdauungssystem in den Organismus gelangen. Die erworbene Im- munabwehr hingegen bildet Antikörper und geht gezielt gegen Erreger vor, mit denen sie bereits in Kontakt gekommen ist. Dieses„erlernte“ oder spe- zifische Immunsystem ist in der Lage, sich immer wieder anzupassen und dazuzulernen, so dass der Körper auch Erreger bekämpfen kann, die sich im Laufe der Zeit verändern.
Wie lässt sich das Immunsystem stärken?
Gerade in den Herbst- und Wintermonaten hat un- ser Immunsystem viel zu tun, um Viren oder Bakte- rien abzuwehren. Unterstützen kann man die kör- pereigene Abwehr vor allem mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. Insbesondere frisches Obst und Gemüse enthalten die für das Immun- system wichtigen Vitamine A, C und E. Außerdem sollte man darauf achten, ausreichend Eisen und Zink mit der Nahrung zu sich zu nehmen.
TIPP
 Ingwer-Shot
150 ml Wasser
40 ml Apfelsaft Saft einer Zitrone 5 Scheiben Ingwer 1/2 TL Kurkuma
1 Teeloffel Honig
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