Page 7 - KOMPASS Freising 2022
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Kinder-Ortung per GPS: Fluch oder Segen?
Mit modernen GPS-Trackern können sich Eltern stets über den Aufenthaltsort ihres Kindes infor- mieren. Aber sorgen die digitalen Überwacher auch wirklich für mehr Sicherheit?
 Immer zu wissen, wo sich das eigene Kind gerade aufhält, gibt vielen Eltern ein sicheres und beruhi- gendes Gefühl. Daher werden GPS-Tracker immer beliebter. Mithilfe solcher Tracker können Eltern nicht nur den Aufenthaltsort von Sohn oder Toch- ter leicht ausfindig machen. Über das sogenannte Geofencing können sie sich auch darüber infor- mieren lassen, wenn der Nachwuchs einen vorge- gebenen räumlichen Bereich verlässt – etwa den Schulweg oder das Grundstück einer befreunde- ten Familie. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um sein Kind stets im Blick zu be- halten. Neben Smartphones, die ohnehin eine GPS-Funktion besitzen und sich per App orten las- sen, gibt es spezielle GPS-Tracker für Kinder, zum Beispiel in Form von smarten Armbanduhren fürs Kinderhandgelenk, als hübsche Anhänger für den Schulranzen oder wasserdichte GPS-Sender.
Nicht alle Geräte sind erlaubt
Doch nicht alle Produkte, die auf dem Markt er- hältlich sind, sind in Deutschland auch erlaubt. Einige Kinder-Smartwatches sind zusätzlich mit einer Abhörfunktion ausgestattet. Damit können die Eltern über eine App unbemerkt die Umge- bung des Kindes und seine Gespräche abhören. Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass sol- che Uhren als„verbotene Sendeanlagen nach § 90 Absatz 1 Telekommunikationsgesetz (TKG)“ gelten und somit in Deutschland verboten sind. Verfügt der GPS-Tracker also über eine sogenannte „Moni- tor-“ oder Mithörfunktion, sollten sich Eltern für ein anderes Modell entscheiden – sofern eine solche Überwachung überhaupt für sie in Frage kommt. Denn die Ortung der Kinder in Echtzeit hat nicht nur Vorteile.
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